Im Obstanbau gleicht kaum eine Woche der nächsten

(GMH) Es war Glück, dass Jan Henrik Böckmann auf einem Erdbeer-Hof im Südwesten von Niedersachsen groß geworden ist. Sonst hätte er vielleicht nie erfahren, dass Gärtner für Obstbau sein Traumberuf ist. „Viele kennen die Tätigkeit gar nicht, dabei hat sie so viel zu bieten“, sagt der 21-Jährige. Schon in der Ausbildung werden Naturverbundenheit, Technikverständnis und der Umgang mit Menschen zu einem abwechslungsreichen Beruf kombiniert. Wer sich gerne im Freien aufhält, geschickt im Umgang mit Maschinen sowie kontaktfreudig ist, sollte sich die Ausbildungs-Angebote in der zukunftsreichen Obstbau-Branche genauer anschauen.

Im Obstanbau gleicht kaum eine Woche der nächsten
Bildunterschrift: Jan Henrik Böckmann (21) hat im Obstbau seinen Traumjob als Gärtner gefunden. (Bildnachweis: GMH)

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Von der Blütezeit bis zur Ernte

Der Berufsalltag eines Gärtners im Obstbau hängt stark von der Jahreszeit und der Witterung ab.  „Wir arbeiten in und mit der Natur“, erklärt Böckmann. Bei Beeren, Stein-und Kernobst geht es nicht nur um die Ernte. Das ganze Jahr über müssen die Kulturen gepflegt werden, wobei der Obstbaumschnitt eine wichtige Rolle spielt. Kaum eine Woche gleicht der anderen, wobei es im Sommer und Herbst besonders viel zu tun gibt. Doch wer Obst anbaut, braucht nicht nur Fachwissen über Erdbeeren, Äpfel oder Zwetschgen. Auch Technikverständnis ist gefragt – sei es beim Einstellen der Beregnungsanlage, der Steuerung des Klimaraums zur Lagerung oder bei der Arbeit mit dem Traktor im Feld.

 

Auch Kundenkontakt gehört dazu

Hinzu kommt die enge Zusammenarbeit mit Kollegen, die während der Erntezeit durch Saisonkräfte unterstützt werden. Auch Kundenkontakt gehört zum Beruf, erklärt Böckmann. Denn viele Betriebe verkaufen nicht nur an Großhändler, sondern vermarkten ihre Erzeugnisse selbst. Das Obst wird direkt auf dem Feld angeboten, an kleinen saisonalen Verkaufsständen, auf dem Wochenmarkt oder sogar ganzjährig in einem Hofladen zusammen mit anderen regionalen Produkten. „Hier sind kaufmännisches Wissen sowie ein Gespür im Umgang mit Menschen gefragt“, erklärt Böckmann.

 

Engagierte Auszubildende werden gesucht

Jan Henrik Böckmann rät Interessenten für den Beruf, die typischen Arbeiten während eines Praktikums näher kennenzulernen. Viele Betriebe in den Obstbau-Regionen suchen nach engagierten Auszubildenden. Die Chance, anschließend als Geselle einen passenden Arbeitsplatz zu finden, ist groß. Er selbst will in einem Gartenbaustudium sein Fachwissen vertiefen und Betriebswirtschaft erlernen. Auch eine Zeitlang ins Ausland zu gehen, kann er sich vorstellen. Insbesondere nach Neuseeland zieht es manchen jungen Gärtner im Obstbau. „Dort lässt sich viel über den Anbau von Südfrüchten lernen, die wir hier nur als Import kennen“, sagt Böckmann. Langfristig zieht es den 21-Jährigen jedoch zurück in den Betrieb seiner Eltern, den er später einmal übernehmen möchte. Dort kann er sich dann wieder seinem Lieblingsobst widmen – den Erdbeeren.

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