Tricks der Natur: Gehölze im Winter

(GMH/BdB) Oft mutet es bizarr an: Weiß gepudert stehen die Bäume im Garten, die Äste glänzen eisummantelt. Und obwohl der Kalender es stets ankündigt, der Winter überrascht uns doch immer wieder mit seiner Kälte. Schnee und Frost bestimmen die Natur. Bäume und Sträucher haben eine Ruhezeit. Ihr „Winterschlaf“ ist ein ganz natürlicher Mechanismus, um die kalte Jahreszeit gesund zu überstehen. Doch wie schützen sie sich?

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Bildunterschrift: Die Rinde schützt den Baum im Winter – ähnlich wie ein dicker Mantel – vor zu viel Kälte. (Bildnachweis: GMH/BdB)

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Alle heimischen Pflanzen haben sich an unsere Jahreszeiten mit den unterschiedlichen Bedingungen angepasst. Von Frühjahr bis Herbst schmücken sich die Gehölze mit einem üppigen Blätterkleid und speichern mit Hilfe der Sonnenstrahlen wertvolle Nährstoffe. Diese kommen ihnen dann in den Wintermonaten zugute, auch wenn sie weniger davon verbrauchen.

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Bildunterschrift: Die Früchte des Schneeballs sind auch noch im Winter sehr dekorativ. Die Natur greift zu einem Trick und erhöht die Konzentration des Zell-safts, damit Zweige und Früchte nicht erfrieren. (Bildnachweis: GMH/BdB)

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Im Herbst: Langsam verfärben sich die Blätter und fallen ab. Dies geschieht nicht, weil sie alt sind. Über die Blätter verdunsten die Gehölze sehr viel Wasser. Der Blattfall dient zum Schutz vor einem Austrocknen.

Nadelgehölze und immergrüne Bäume und Sträucher verfügen indes über eine dicke Wachsschicht bei Blättern und Nadeln, die sie vor dem Austrocknen schützt. Sie bieten dem Garten im Winter Struktur, denn dünner Raureif oder eine dicke Schneeschicht sorgen für besondere Akzente.

Im Winter: Schnee, Eis und tiefe Temperaturen können für Bäume und Sträucher gefährlich werden. Doch ähnlich wie uns eine dicke Winterjacke wärmt, sind Äste und Stamm mit einer dicken Rinde ummantelt, die u.a. dazu beiträgt, vor Frost zu schützen. Dank fehlendem Blätterkleid halten die kahlen Bäume den Schneelasten ausreichend stand. Wenn das Laub unter den Bäumen nicht entfernt wird, bildet es ein Luftpolster und schützt so die Wurzeln in der kalten Jahreszeit

Die Pflanzen haben sehr komplexe Strategien entwickelt, damit ihre lebenden Zellen in den Ästen und Baumstämmen im Winter nicht erfrieren. So erhöht sich der Zuckergehalt in den Zweigen, damit sich keine Eiskristalle bilden können.

Aber manchmal schlägt das Wetter den Pflanzen ein „Schnäppchen“. Lange Tauperioden sorgen dafür, dass Gehölze mitten im Winter schon wieder austreiben. Diese Knospen haben beim nächsten Frost keine Chance zu überleben. Auch Spätfröste sind für Gehölze, die ihre Frostschutz-Mechanismen zu diesem Zeitpunkt bereits zurückgefahren haben, sehr gefährlich.

Im Frühjahr: Blütenknospen, die bereits vor dem Winter angelegt wurden, sind ebenfalls in einer Ruhephase. Erst wenn die Temperaturen wieder steigen ist das ein Zeichen für ihren Neustart. Jetzt werden die Knospen wieder aktiv. Noch ohne dichtes Blattwerk am Baum bekommen sie sehr viel Licht.

Ausnahmen bilden winterblühende Gehölze wie Duftschneeball oder Zaubernuss, die bei Schnee und Eis bereits mit ihren leuchtenden Blüten begeistern. Diese Sorten verfügen über eine ganz besondere Überlebenstechnik, erklären die Baumschul-Experten. Die Blütenblätter rollen sich bei Frost ein und „erblühen“ bei höheren Temperaturen wieder.

Ein breites Sortiment an Bäumen und Sträuchern und weitere Informationen über Baumschulen finden Sie zudem im Internet unter http://www.gruen-ist-leben.de.

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Tipp: Gehölze, die im Garten fest eingewurzelt sind, überstehen den Winter in der Regel ohne größere Probleme. Ganz anders sieht es für Pflanzen in Gefäßen aus. Auf sie sollte man ein besonderes Augenmerk richten, damit die Wurzeln nicht erfrieren oder die komplette Pflanze vertrocknet. Bei fehlendem Niederschlag sollte auch in den Wintermonaten an frostfreien Tagen im Garten und bepflanzten Gefäßen eine ausreichende Wasserversorgung sichergestellt sein.

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