(GMH/BDC) Ein knackiger Salat und darauf ein paar dünne, rohe Champignon-Scheiben, geht das eigentlich? Darf man essen, was manche Restaurants servieren? Ja, man darf, sogar mit großem Appetit. Kultur-Champignons gehören zu den Pilze, die auch roh gegessen werden dürfen. Köstlich schmecken sie angemacht mit einer leichten Joghurt-Sauce oder mit einer Prise Salz und ein paar Tropfen Balsamico-Essig. Sogar solo als purer Pilzsalat sind sie ein Gaumenschmaus.
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Und das Gute dabei: Weder Vitamine noch heilsame Enzyme werden durch Kochen zerstört. So kann der Körper in vollem Umfang von den rund 0,10 mg B1-Vitaminen sowie den 25 μg Folsäure profitieren. Kochen würde die Ersten ganz, die Zweiten zu 90 % zerstören. Auch die 16 μg Biotin und die 5,0 μg Vitamin C, die in Champignons stecken, bleiben dem Körper erhalten. Nach dem Garen wären nur noch 70 % bzw. 50 % davon vorhanden.
Dass einige Pilze auch roh gegessen werden können, ist vom Steinpilz – offenbar mit Ausnahme des Sommer-Steinpilzes – und von den Trüffeln bekannt. Anders als die Kultur-Champignons, die auf sterilem Substrat wachsen, müssen diese Wildpilze vorm Roh-Essen natürlich besonders sorgfältig geputzt werden.
Wer sich zum ersten Mal an rohe Pilze heranwagt, sollte mit wenigen Exemplaren beginnen, sie sehr dünn schneiden und gut kauen. Das gilt insbesondere für Menschen, die sich sonst ballaststoffarm ernähren. Der Grund: Pilze sind sehr ballast-stoffreich. Sie geben dem Darm einiges zu tun, in rohem Zustand noch mehr als in gekochtem oder gebratenem. Das kann erst einmal zu Blähungen und lebhaften Darmgeräuschen führen. Aber der Darm stellt sich rasch um, dann können auch größere Mengen Pilze gegessen werden. Der Körper dankt es.
Ballaststoffe wurden früher als unwichtige Bestandteile der Nahrung eingeschätzt. Heute weiß man, dass sie für die Gesundheit unentbehrlich sind. Sie regen die Darmtätigkeit, die Peristaltik, an – besonders wichtig für Menschen, die zu Verstopfung neigen. Oft löst sich deren Problem bereits durch ein paar Scheiben frischer, roher Champignons täglich. Außerdem binden ihre Ballaststoffe Toxine und Mikroorganismen, die dann über den Stuhl ausgeschieden werden können. Gleichzeitig binden sie Gallensäuren im Darm und regen damit die Galle zu vermehrter Abgabe an. So verringert sich das Risiko an Gallensteinen zu erkranken. Ballaststoffe lassen den Cholesterinspiegel sinken und reduzieren damit die Gefahr koronarer Herzerkrankungen. Der Blutzuckerspiegel ist ausgeglichener und nicht zuletzt mindert sich auch das Risiko an Darmkrebs und Dickdarm-Ausstülpungen (Divertikeln) zu erkranken.
Eigentlich mag man es kaum glauben, wie positiv sich die Ballaststoffe der Champignons auswirken können.
Viele weitere interessante Anregungen und Informationen zu Champignons und anderer in Deutschland angebauter Speisepilze finden Sie auf der Website www.gesunde-pilze.de.
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