Rosen sind pflegeleichter als ihr Ruf

(GMH/LVW) Eine üppig blühende, duftende Rose ist für viele der Inbegriff von Gartenschönheit. Dennoch trauen sich viele Hobbygärtner nicht an die Königin der Blumen heran. Ganz zu Unrecht, sagt Thorsten König (46), Rosenzüchter aus Herdecke. „Wer ein paar Tricks befolgt, hat auch Erfolg mit Rosen.“

Rosen sind pflegeleichter als ihr Ruf
Bildunterschrift: Robuste Neuzüchtungen können durchaus nostalgische Blüten haben, wie diese Eden Rose®85. Die wüchsige Strauchrose in klassischem Rosa blüht mehrfach im Jahr. (Bildnachweis: GMH/LVW)

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Viel Hunger nach Nährstoffen

Noch immer hängt Rosen das Image an, besonders anspruchsvoll zu sein. Das kommt unter anderem davon, dass Rosen als so genannte Starkzehrer einen großen Hunger auf Nährstoffe haben. „Ich vergleiche sie gerne mit pubertierenden Jugendlichen, die es vor Hunger ständig an den Kühlschrank treibt“, sagt König. Wenn sie nicht ausreichend und ausgewogen gedüngt werden, am besten mit organischem Dünger wie Hornspäne, können sie auch nicht gedeihen. „Für eine Rose muss ich die doppelte Menge Suppe kochen, damit sie satt wird.“ Wenn gegossen wird, dann sollte es so viel sein, dass das Wasser bis zu den Wurzeln in den unteren Erdschichten vordringt.

 

Sonniger und luftiger Standort

An den Standort stellt eine Rose ebenfalls Ansprüche, in einer dunklen Terrassenecke wird sie nicht gedeihen. Sie braucht einen luftigen Standort, an dem auch mal der Wind weht und auf den mindestens vier Stunden am Tag die Sonne scheint. Zudem benötigen die Wurzeln Platz. Auf dem Feld reichen sie bis zweieinhalb Meter in die Tiefe. Sollen Rosen auf Dauer im Topf oder Kübel gedeihen, muss dieser mindestens 50 Zentimeter tief sein, rät der Gärtner. Eine im Container gezogene Rose kann dabei von März bis September verpflanzt werden. Größer ist die Auswahl jedoch bei Rosen, die Baumschulen ohne Belaubung und mit nackten Wurzeln von September bis Anfang April anbieten.

 

Auf starke Triebe achten

Das Ergebnis für Balkon und Terrasse oder im Garten ist das gleiche: Eine Rose, die auch Königin der Blumen genannt wird, weil an die Schönheit ihrer Blüte und ihren Duft keine andere Pflanze heranreicht. Nicht ohne Grund verbeugt sich jeder Blumenliebhaber intuitiv vor einer Rosenblüte, um daran zu riechen. „Leider ist die Züchtung besonders gesunder, robuster Sorten zu Lasten des üppigen Duftes gegangen“, bedauert König. Um an modernen wie an nostalgischen Rosen lange Freude zu haben, sollten Kunden beim Kauf auf dunkelgrünes, gesundes Laub und einen kräftigen Wuchs achten. „Die stabilsten Triebe müssen unten fingerdick sein“, rät der Experte. Dünne, weiche Äste, die nur angebunden aufrecht stehen, deuten hingegen auf minderwertige Qualität hin. Als qualitätsbewusster Gärtner aus dem Ruhrgebiet steckt König viel Handarbeit und zweieinhalb Jahre Kulturzeit in die Rosen, bevor sie in den Handel kommen. „Wer Rosen aus deutscher Kultur direkt in der Baumschule oder im guten Fachgeschäft kauft, der kann eigentlich nichts falsch machen.“

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Anfänger sollten zu Prädikatsrosen greifen

Rosensträucher gibt es in vielen Varianten – von kleinen Bodendeckern mit 20 Zentimetern Höhe, über Beet-, Strauch- und Kletterrosen bis hin zu gigantischen Ramblerrosen, die sich bis zu 20 Meter nach oben schlingen. Roseneinsteigern rät der Fachmann zu Sorten mit ADR-Prädikatssiegel der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung. Um diese Auszeichnung zu bekommen, muss eine Züchtung besonders robust sein und unter anderem über drei Jahre ohne Spritzmittel im Freiland gesund bleiben.

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