Nach den harten Pandemie-Jahren mit Blumen „Danke!“ sagen.

(GMH/BVE) Ein paar schöne Blumen brauchen eigentlich keinen Anlass. Doch im Alltag werden kleine Aufmerksamkeiten, die das Leben versüßen und die Laune heben, leider oft vergessen. Deshalb ist der Internationale Frauentag am 8. März ein guter Anlass für ein blühendes Geschenk. Ein bunter Frühlingsstrauß oder eine blühende Topfpflanze sind auch ein Zeichen von Wertschätzung. Zum Beispiel, um sich für die vielen Stunden unbezahlter Sorgearbeit zu bedanken.

Blumen zum internationalen Frauentag sind ein Zeichen der Wertschätzung- zum Beispiel für unbezahlte Sorgearbeit, die zum überwiegenden Teil von Frauen geleistet wird. (Bildnachweis: GMH/BVE)

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Frauen leisten mehr Sorgearbeit

Krisen verstärken die Ungleichheit — das gilt auch für Corona. Studien der Vereinten Nationen und der Hans-Böckler-Stiftung haben ergeben, dass Frauen im Vergleich zu Männern mehr als doppelt so viel der unbezahlten Sorgearbeit leisten. Das führt dazu, dass viele Frauen wirtschaftlich schlechter dastehen. Am Internationalen Frauentag wird auch auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht.

Nachteile für Gehalt und Alterssicherung

Zur „Sorgearbeit“ (Care-Arbeit) zählen Tätigkeiten für die Familie, in der Pflege, in der Hausarbeit oder im Ehrenamt, für die kein Einkommen erzielt wird. Die Arbeit leisten zum überwiegenden Teil Frauen – auch in Deutschland, wo die Geschlechter längst gesetzlich gleichgestellt sind. Täglich wenden Frauen im Schnitt 52 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Ohne diese wertvollen Leistungen könnten viele Familien und auch die Gesellschaft nicht in dieser Form existieren. Die Nachteile der ungleich verteilten Sorgearbeit sind bekannt: Frauen haben es schwerer, ihre Existenz selbst zu sichern und besitzen dadurch häufig eine niedrigere Alterssicherung. Dies kurzfristig zu ändern, ist nicht einfach.

Nur eine symbolische Geste- aber eine schöne!

Blumen am Internationalen Frauentag können da zwar nur ein symbolisches Geschenk sein – angesichts der Forderungen nach Wertschätzung und Respekt sowie existenzsichernder Bezahlung, guten Arbeitsbedingungen und ausreichender Alterssicherung. Dennoch ist es eine wertvolle Geste. Über einen hübschen Frühlingsstrauß oder eine blühende Topfpflanze freuen sich auch nette Kolleginnen, hilfsbereite Nachbarinnen und gute Freundinnen. Oder wie wäre es mit Blumen für die Erzieherin in der Kita, der Lehrerin in der Grundschule, der Pflegekraft im Altenheim oder der Haushaltshilfe? Auch hier arbeiten zum Großteil Frauen, die sich jetzt am Ende der Pandemie ganz sicher über eine blühende Aufmunterung freuen.

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Zum Frauentag gehören Nelken

Rote Nelken setzten sich im 19. Jahrhundert als Zeichen der Arbeiterklasse durch. Da die schönen Blüten gut mit den Forderungen der Frauen für Gleichheit zusammenpassten, wurden sie übernommen: Bei einer Demonstration im Jahre 1911 für das Wahlrecht für Frauen gingen Demonstrantinnen mit einer roten Nelke im Revers auf die Straße.

Heutzutage wird am Internationalen Frauentag weniger demonstriert, dafür mehr geschenkt. Doch die Popularität der Nelke ist ungebrochen. Gerne überreichen Männer sie ihren Frauen oder Kolleginnen als Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung. Für längere Freude sind Topfnelken (Dianthus) die erste Wahl. Ab März gibt es in den Gärtnereien schöne Exemplare in passenden Rot- und Rosatönen, die bei richtiger Pflege bis in den November blühen.

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