(GMH/BdS) Keine Frage, an heißen Tagen wird der Schatten zum Lieblingsplatz. Neben angenehmen Temperaturen bieten die vermeintlich dunklen Seiten des Gartens auch gestalterisch beste Bedingungen. Mit Blattschmuckstauden entstehen Beete, die monatelang den Blick auf sich ziehen.

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Elfenblumen (Epimedium) breiten im lichten Schatten eines Laubbaums ihren Teppich aus herzförmigen Blättern aus, im Hintergrund überragen Farnwedel die Pflanzung. Vorne legt sich das frischgrüne Japanische Berggras (Hakonechloa) über den Boden und verwischt die Grenzen zwischen Weg und Beet. Sobald eine leichte Brise weht, bewegen sich die breiten Halme wie eine Welle. Langeweile ist hier kein Thema – Blätter, Wedel und Halme zeigen ganz unterschiedliche Formen und der Anblick sanft abgestimmter Grüntöne tut gut. Dass ein Beet ohne Blüten so attraktiv sein kann, mag überraschen. Matthias Großmann hat sich darüber noch nie gewundert. Der Inhaber von „Stauden Junge“ in Hameln führt die 1896 von seinem Urgroßvater gegründete Gärtnerei in der vierten Generation und ist mit dem genauen Blick für Pflanzen aufgewachsen. Besonders angetan haben es ihm mehrfarbige Blätter, die „panaschiert“ genannt werden: „Solche Arten und Sorten sammle ich, das ist fast schon ein Tick.“ Verrückt ist seine Vorliebe für solche Details keineswegs.
Musterschüler für den Schatten
Für lichtarme Standorte ist die Auswahl an Stauden mit gemusterten Blättern besonders groß und sie bieten gestalterische Pluspunkte, erzählt der Staudengärtner: „Sie zaubern Lichtreflexe ins Beet und beleben es unabhängig von der Blüte. Das Gefleckte Lungenkraut zum Beispiel oder einige Sorten der Funkien.“ Bei letzteren, die botanisch Hosta heißen, gibt es auch Sorten wie ‘June’: Bei ihr wird das helle, gelbgrüne Herz von dunklerem Blaugrün gefasst. Am besten kommen derart bemerkenswerte Blätter zur Geltung, wenn sie in ein Meer aus sanft abgestimmten Grüntönen eingebettet sind: Allein die Funkien gibt es in zahllosen Nuancen – von leuchtendem Limone über Tannengrün bis hin zu blaugrün schimmernden Sorten: „Die Vielfalt der Grüntöne sieht natürlich auch dann klasse aus, wenn man nur einfarbige Blattschmuckstauden kombiniert.“ Matthias Großmann weiß, dass nicht jeder seine Vorliebe für gemusterte Blätter teilt.
Farb- und Formenvielfalt
Auch die Gattung der Purpurglöckchen (Heuchera) bietet eine riesige Auswahl unterschiedlicher Blattfarben. Ähnlich wie Elfenblumen (Epimedium) oder Bergenien (Bergenia) bedecken die Blätter den Boden und bilden eine lebendige Leinwand. Wie gemacht für den Auftritt filigraner Farne. Großmanns Gärtnerei ist bekannt für die große Auswahl dieser urzeitlichen Gewächse: „Auch bei den Farnen gibt es so viele feine Unterschiede, dass man süchtig werden könnte. Der Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora) ist im Austrieb zum Beispiel kupferfarben überhaucht, bevor er sich später grün färbt.“ Voll entfaltet sind seine feinen Wedel ein idealer Kontrastgeber zu Stauden mit glattrandigen Blättern und sprudeln wie Fontänen aus den Bodendeckern.
Blüten oder Blattschmuck? Beides!
Während Farne für verwunschenes Flair an halbschattigen und schattigen Standorten sorgen, blühen die Stauden darüber hinaus auf. Ein Bonus, den sie zusätzlich zu ihrem begehrten Blattschmuck bieten: Bevor das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) seine großen herzförmigen Blätter voll entfaltet hat, schenkt es im Spätfrühling himmelblaue Blüten. Bei den Elfenblumen lässt die Sorte ‘Frohnleiten’ ihren gelben Flor schon im April als kleine Sonnen über dem Beet tanzen. Funkien öffnen ihre Knospen erst im Hochsommer. Sie lassen die Blüten wie Kerzen aus ihrem Blattwerk ragen – meist in Weiß oder einem sehr hellen Lavendelblau. Wie bei den meisten Blattschmuckstauden fügen sich die Blüten unaufdringlich in das Spiel der Grüntöne ein und überlassen dem Laub die tragende Rolle.
Unser Zusatzangebot: Stauden, die den Schatten schmücken
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