Zusatzbilder zum Artikel: Jeden Quadratmeter nutzen – wie Stauden Städte grüner machen

Romantik am Rand: Herbst-Anemonen (Anemone hupehensis) gehören zu den wichtigsten Zutaten ländlicher Cottage- und Bauerngärten. Dabei nimmt die robuste Staude auch mit schmalen Streifen entlang von Rad- und Fußwegen vorlieb und verträgt durchaus Sonne und trockenere Böden. Nach der Blüte bildet sie hübsche, in Watte gepackte Samenstände und schmückt Stadtflächen gleichermaßen wie Landgärten den ganzen Winter über. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Vertikaler Dschungel: Dass eine Fassadenbegrünung das Gebäude isoliert und im Sommer kühlt, sieht man diesem grünen Vorhang an. Schon der Anblick der unter anderem aus Bergenien (Bergenia) und Purpurglöckchen (Heuchera) gewachsenen Wand wirkt erfrischend. Solche „Wandgärten“ werden von Profis geplant. Ein Bewässerungssystem ist dabei kein Schnickschnack, sondern Standard, damit die Stauden und Gräser immer gut versorgt sind. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Blüten auf der Box: Sie sehen aus wie kleine Garagen, nur parken hier keine Autos, sondern Mülltonnen oder Fahrräder. Unabhängig davon, wie diese Minischuppen genutzt werden, bieten sie Platz für eine Dachbegrünung im Kleinformat. Bereits bestehende Boxen lassen sich mit Aufsätzen nachrüsten und bepflanzen. Da sie niedrig sind und gut mit den Händen erreicht werden können, bieten sich hier auch Nutzpflanzen wie Kräuter oder kriechende Erdbeeren als Dachbewohner an. Nicht zuverlässig winterharte Pflanzen, wie der Schopflavendel (Lavandula stoechas) können in dieser bequemen Arbeitshöhe bei Bedarf getauscht und durch frostharte Fetthennen (Sedum) ersetzt werden. Letztere kommen auch mit minimalen Substratmengen aus und schlagen hier dauerhaft Wurzeln. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Frisch aufgetischt: Sogar Möbel lassen sich bepflanzen. Bei diesem Tisch sind bepflanzbare Wannen integriert. Praktischer Nebeneffekt: Statt mit Zierpflanzen sind sie mit Kräutern, wie Salbei, Minze und Schnittlauch bepflanzt. Bei Bedarf können hier beim Picknick im Park gleich frische Blättchen gezupft und genossen werden. An einem vollsonnigen Platz wie diesem entwickeln die Kräuter ein besonders intensives Aroma. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Tausendsassa: Storchschnabel gehört zu jenen Stauden, die nicht nur in der Stadt, sondern in nahezu jedem Garten und auch in Gefäßen wachsen können. Hier beweist der Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum ‘Bevan’s Variety’), dass er im Wurzelraum anderer Gehölze – hier direkt neben einer Eibe – gut gedeihen kann. Er würde auch auf Baumscheiben gedeihen und spendiert im Juni und Juli Blüten in Magentarot. (Bildnachweis: GMH/Andre Stade)
Bunt statt grau: Von oben betrachtet, sieht dieses Flachdach wie ein großes, impressionistische Gemälde aus. Dabei haben die Arten des Fettblatts (Sedum), ihre Knospen noch nicht geöffnet. Im Sommer, wenn sie aufblühen, summt und brummt es dort und die Dachfläche wird zur Bienenweide. Solche Blütenmatten aus Teppich-Fettblatt (Sedum spurium), Goldmoos-Fettblatt (Sedum sexangulare), Rotmoos-Mauerpfeffer (Sedum album) und den vielen anderen Sedum-Arten lassen sich natürlich auch auf Garagen- und Carportdächern oder Müllboxen nachpflanzen. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Blütenband vor der Wand: Vor dem hellen Mauersockel kommt die aufgeblühte Spornblume (Centranthus ruber) wie auf einer Leinwand zur Geltung. Sie gedeiht auch auf zeitweise trockenen Standorten und ist damit für den schmalen Streifen im Regenschatten eines Gebäudes eine Idealbesetzung. Knallroter Staudenmohn (Papaver orientale) blüht kurz und stiehlt ihr nur vorübergehend die Show. Als beständiger Begleiter bietet sich das hier noch nicht aufgeblühte Brandkraut (Phlomis russeliana) an. Es kommt ebenfalls gut ohne regelmäßige Wassergaben aus und bleibt nach der Blüte noch den ganzen Winter über attraktiv. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Reif für die Insel: Wer unkomplizierte Stauden sucht, die nicht gegossen werden müssen, wird auf Verkehrsinseln fündig. Was hier wächst, schafft es auch im Garten. Verschiedene Storchschnabelarten (Geranium) und Wolfsmilch (Euphorbia) bilden hier dichte Polster und die gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris) fungiert als Joker: Einmal gepflanzt, sät sie sich selbst aus und wird in den nächsten Jahren an unterschiedlichen Stellen wieder aufblühen. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

Größe zeigen: Robuste Stauden für die Stadt sind nicht nur als Polster oder im Miniformat zu haben. Hier strebt Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum) in Lila himmelwärts. An seiner Seite gedeiht Brandkraut (Phlomis russeliana), das seine Blüten noch öffnen wird. Bereits voll aufgeblüht ist die unkomplizierte Taglilie (Hemerocallis) im Hintergrund. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)

Runde Sache: So schön und bunt kann Auto fahren sein. Dass dieses lila und gelb leuchtende Sommerbeet aus Stauden und Gräsern auf einem Kreisverkehr angelegt wurde, überrascht. Doch Polster-Johanniskraut (Hypericum polyphyllum), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), Storchschnabel (Geranium) und Katzenminze (Nepeta) kommen mit diesem vollsonnigen und eher trockenen Standort gut zurecht. (Bildnachweis: GMH/Andre Stade)
Die Gärtnermeisterin Allmut Egenolf leitet die Geschäfte der Gärtnerei „Hofstetter Mühle“ in Heiligenberg bei Überlingen gemeinsam mit ihren Eltern. Viele der Stauden, die dort gezogen wurden, haben mittlerweile in vielen europäischen Städten Wurzeln geschlagen. (Bildnachweis: GMH/Ian Simms)