Zusatzbilder zu Artikel: Doppelter Genuss – essbare Stauden
Ein Kohl für alle Fälle: Meerkohl (Crambe maritima) gedeiht auch fernab der Küs-ten. An sonnigen Standorten mit durchlässigen Böden wächst er zu einer bis zu 80 cm hohen Staude heran und trägt ab Mai nach Honig duftende Blüten, die Insekten anlo-cken. Diese weißen Wölkchen über dem blaugrünen Laub wären Grund genug, ihn zu pflanzen. Darüberhinaus kann Meerkohl im Frühjahr für die Küche angetrieben wer-den: Dafür wird kurz vor dem Austrieb eine der für Rhabarber erhältlichen Bleichglo-cken über die Pflanze gesetzt. Die zarten und hellen Triebe, die sich übrigens auch in der Dunkelheit eines darüber gestülpten Eimers bilden, lassen sich wie Spargel zuberei-ten und schmecken auch ähnlich. (Bildnachweis: GMH/Staudengärtnerei Gaißmayer)Blüten mit Bodenschätzen: Dass Topinambur (Helianthus tuberosus) zu den Son-nenblumen zählt, verrät die Form seiner Blüten, die sich ab September bis in den No-vember hinein öffnen und auf bis zu 250 cm hohen Stielen sitzen. Für die Küche sind die Knollen dieser völlig frostharten Staude interessant. Sie werden ab dem Spätherbst und den ganzen Winter über ausgegraben. Topinambur wird gekocht oder roh verzehrt. Rhizome, die nicht geerntet wurden, treiben an sonnigen Standorten mit nährstoffrei-chen Böden im Frühjahr zuverlässig wieder aus. Sollte es zu viel des Guten sein, lassen sich diese Jungtriebe leicht aus der Erde ziehen. (Bildnachweis: GMH/Staudengärtnerei Gaißmayer)Petersilie plus Purpur: Geschmacklich ist diese Staude unvergleichlich, auch wenn ihr Aroma zumindest teilweise an Petersilie erinnert. Am besten probieren Sie es selbst aus und würzen mit den dunkelroten Blättern der Japanischen Purpur-Petersilie (Cryp-totaenia japonica ‘Purpurascens’) Wok-Gerichte oder verleihen Sushi eine authentische Note. Was nicht verzehrt wird, bleibt im Beet und kommt als Blattschmuckstaude im Halbschatten und Schatten zur Geltung. (Bildnachweis: GMH/Staudengärtnerei Gaißmayer)Daniel Pfeiffer ist Staudengärtner-Meister und führt die Geschäfte der Staudengärtnerei Gaißmayer seit 2020 gemeinsam mit Sarah Baur. Die in Illertissen, südlich von Ulm, gelegene Gärtnerei bietet mit über 2500 Arten und Sorten eine riesige Auswahl an Stauden, Farnen, Gräsern und Kräutern in Bioland-Qualität an. Pfeiffer kann also auch an seinem Arbeitsplatz bedenkenlos Stauden wie den Phlox verkosten. (Bildnachweis: GMH/Marion Nickig)Täglich frisch: In Asien gelten die Knospen der Gelben Taglilie (Hemerocallis lilioas-phodelus) als Delikatesse. Dort wird diese Art im großen Stil angebaut und täglich ge-erntet. Da sämtliche Arten und Sorten der Taglilien essbar sind, können Sie Ihre eige-nen Exemplare einfach probieren. Taglilien schmecken am besten roh oder nur ganz kurz gedünstet: als knackige Knospe zum Knabbern oder aufgeblüht als Deko in Salaten oder auf anderen Speisen. Da die Gattung zur Hauptblütezeit im Juni und Juli täglich neue Knospen öffnet, ist für regelmäßigen Nachschub gesorgt. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)Augenschmaus und Bienenweide: Kulinarisch gesehen interessiert das Innere der Knospen bei Artischocken (Cynara scolymus). Wie dieses Bild beweist, lohnt es sich, zumindest einen Teil der Knospen aufblühen zu lassen. Bienen und andere Insekten fliegen förmlich auf die Blüten. Da die wärmebedürftige Staude eher kurzlebig ist, soll-ten ruhig ein paar Samen ausreifen. Dann sät sie sich in milden Regionen an sonnigen Stellen mit durchlässigem Boden selbst aus. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)Feiner Fenchel: Mit seinen feinen, nadelähnlichen Blättchen bildet der Bronze-Fenchel (Foeniculum vulgare ‘Rubrum’) bis zu 150 cm hohe Wolken, die bei dieser Sor-te rotbraun überhaucht sind. Seine Blätter würzen ähnlich wie Dill Salate und Fischge-richte. Die Samen werden als Gewürz oder Tee verwendet, sehen aber auch im Winter attraktiv aus und dienen als Vogelfutter. Gewürz-Fenchel ist eher kurzlebig, hält sich aber an sonnigen Standorten durch Selbstaussaat gut im Garten. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)Erfrischender Fugenfüller: Wenn es zwischen den Steinen feucht genug ist, bildet der Schild-Ampfer (Rumex scutatus) seine hübschen Polster sogar in Mauerspalten. Dort und in sonnig bis halbschattigen Beeten liefert er die ganze Saison über frische Blättchen. Ihr fein säuerlicher Geschmack verleiht Salat-Saucen ein frisches Aroma, schmeckt gut auf dem Butterbrot oder einfach so: als Erfrischung für zwischendurch an heißen Sommertagen. Das zitrusähnliche Aroma können Sie bedenkenlos genießen, denn Schild-Ampfer enthält anders als andere Ampfer-Arten wenig Oxalsäure. (Bild-nachweis: GMH/Staudengärtnerei Gaißmayer)Für Entdecker: Knollen-Ziest (Stachys affinis) ist hierzulande noch weitgehend unbe-kannt. In Frankreich hat die wüchsige Pflanze bei Feinschmeckern bereits eine Fange-meinde. Im Garten bedeckt die robuste Staude sonnige bis halbschattige Standorte. So-bald das Laub im Herbst verwelkt ist, können die Knollen den ganzen Winter über ge-erntet werden. Nach dem sorgfältigen Waschen verwandeln sich die gedrehten Knöll-chen in eine Delikatesse, die gedünstet oder blanchiert schmeckt. (Bildnachweis: GMH/Stau-dengärtnerei Gaißmayer)Vielseitig verwendbar: Dass Schmetterlinge und Bienen auf die Blaunessel (Agasta-che rugosa ‘Blue Fortune’) fliegen, lässt sich zur Blütezeit zwischen Juli und September beobachten. Uns Menschen schmecken nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter. Sie würzen wahlweise Pfannengerichte oder erfrischen als Tee, der geschmacklich an Minze und Anis erinnert. (Bildnachweis: GMH/Andre Stade)Blaublütige Bienenweide: Insekten fliegen zur Blütezeit im Hochsommer auf Ysop (Hyssopus officinalis). Als Küchengewürz streifen Sie die Blättchen einfach gegen die Wuchsrichtung ab. Sie verleihen sowohl Salaten als auch warmen Gemüse- und Fleischgerichten ein angenehm würziges Aroma. Im Garten lässt sich der Halbstrauch gut mit Salbei, Thymian oder Oregano kombinieren. Wie diese Kräuterklassiker gedeiht auch Ysop in voller Sonne und durchlässigen Böden. (Bildnachweis: GMH/Andre Stade)