(GMH/FZ) Frankfurt am Main, morgens 01.00 Uhr im Frankfurter Norden: LKW-Schlangen fahren auf das Gelände des Frankfurter Frischezentrums im Gewerbegebiet „Am Martinszehnten“. Bereits ab 00.00 Uhr werden die rund 100 Händler mit Ware beliefert, damit die Kunden täglich frische und qualitativ hochwertige Produkte kaufen können. Mehr als 4 Mio. Verbraucher im Rhein-Main-Gebiet werden bereits seit dem 6. Juni 2004, seit 10 Jahren von hier aus mit Lebensmitteln versorgt.
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Derzeit bieten über 100 Lebensmittelgroßhändler, Importeure, Erzeuger aus der Region und Spezialitätenhändler auf einer Verkaufsfläche von 23.000 m² und weiteren 16.500m² für Lager, Büros und Technik ein reichhaltiges Sortiment, das von Obst und Gemüse über frischen Fisch, Fleisch, Eier, Geflügel, Molkereiprodukte, Back- und Trockenwaren bis hin zu internationalen Feinkostspezialitäten reicht. Für den Endverbraucher ist dieser Marktplatz faszinierend. Interessierten bietet das Frischezentrum Frankfurt am 28. September, beim Frische Erlebnis Tag, das Treiben und Handeln im Großmarkt selbst mitzuerleben.
„Besucher merken sehr schnell, was das Frischezentrum Frankfurt ausmacht“, so Geschäftsführer Hans-Georg Paulus. „Das ist insbesondere die Sortimentsvielfalt. Das Marktleben ist schnelllebig und eine ständige Herausforderung für die Händler. Sie müssen sich tagtäglich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden einstellen und abwägen, was der Endverbraucher möchte. Dabei sind im Frischezentrum zu einem Obst und Gemüse aus der Region sowie Exoten und Feinkost vertreten.“
Als fünftgrößter Großmarkt Deutschlands überzeugt das Frischezentrum nicht nur mit der Vielfalt der Handelsprodukte. Auch die Technik ist auf dem neuesten Stand. Auf dem Dach des Frischezentrums erzeugt eine Photovoltaik-Anlage umweltfreundlichen Strom aus Sonnenenergie. Darüber hinaus ermöglichen moderne Kühlanlagen und die gute technische Versorgung in den einzelnen Verkaufseinheiten den Händlern ein sorgloses Arbeiten. Das Besondere: Das Frischezentrum Frankfurt ist eine eigenständige GmbH, die zu 25% in städtischer Hand und zu 75% im Eigentum der Händler betrieben wird.
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Historie
Der moderne Marktplatz im Gewebegebiet „Am Martinszehnten“ selbst blickt auf eine lange Entwicklung und Tradition zurück. Bereits 1238 wurde der erste Wochenmarkt im Bereich des Domes abgehalten. Seit alters her waren der Mittwoch und der Samstag Markttage, im Mittelalter wohl nur der Samstag. Im 19. Jahrhundert wurde das bunte Markttreiben in den engen Gassen zu unübersichtlich, unpraktisch und unhygienisch, so dass 1871 der Plan zum Bau einer Markthalle entstand, in der sowohl Wochenmarkt als auch Großversteigerungen abgehalten werden sollten. 1878 wurde die 4.000 qm große Markthalle in der Frankfurter Hasengasse eröffnet, doch bereits nach 10 Jahren war die Halle viel zu klein, so dass drei weitere Markthallen im Bereich Börne- und Battonnstraße entstanden.
Aufgrund der immer größer werdenden Raumnot in den städtischen Markthallen forderten die Gärtnervereinigungen aus Oberrad, Seckbach, Bornheim und Sachsenhausen dringlich den Bau einer „en gros Markthalle“. 1911 entschied sich der Magistrat für den Bau einer Großmarkthalle im Ostend am Mainufer. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 verzögerte jedoch die Planung und Durchführung des Neubaus. Erst 1926 wurde das Projekt unter dem damaligen Oberbürgermeister Ludwig Landmann wieder aufgegriffen und der städtische Baudirektor Professor Martin Elsässer (1884-1957) entwarf das für seine Zeit außerordentliche Gebäude. Die neue Großmarkthalle wurde 1928 in Betrieb genommen und der offene Gemüsegroßmarkt vom Börneplatz in die Großmarkthalle verlegt. Die restlichen Markthallen in der Innenstadt wurden ab dann nur noch für den Einzel-handel genutzt. Der Gesamtaufwand für Bau- und Geländekosten wurde in der Endabrechnung im April 1931 mit 15.371.782,36 RM erfasst.
Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts begannen dann die Diskussionen bezüglich der Verlegung des Großmarktes. Anfang der 90er Jahre wurde der Beschluss gefasst, dass die Großmarkthalle im Ostend bestehen bleiben solle. Es herrschte jedoch Unklarheit, wie die mittlerweile dringend notwendige Sanierung der Halle betrieben werden sollte. Nicht nur die Kosten sondern auch die Abwicklung bei laufendem Betrieb waren hinderlich.
Seit 2000 wurde daher erneut eine Verlegung der Markthalle diskutiert. Nachdem das Gelände und die Gebäude der Großmarkthalle an die Europäische Zentralbank verkauft wurden, haben die Stadt Frankfurt und die Großmarkthändler gemeinsam in einem partnerschaftlichen Projekt das neue Frischezentrum geplant und errichtet. Am 06. Juni 2004 wurde das heutige Frischezentrum Frankfurt am Main im Norden Frankfurts eröffnet.