Die „Staude des Jahres 2015“ ist ein attraktiver Schmuck für Pflanzgefäße
(GMH/BdS) Nur weil ein Kleid bunt ist, ist deshalb noch lange nicht schön. Ein schlichtes Kleid in dezenten Tönen kann allerdings unglaublich graziös und elegant wirken, wenn es gut geschnitten ist. Auch Gräser setzen auf vornehmes Understatement – zurückhaltend, aber nicht schüchtern wohlgemerkt. Eher selbstbewusst in sich ruhend in der Gewissheit, dass gelungene Pflanzkombinationen ohne ihre charakteristischen Blattformen nur schwer vorstellbar sind. Einige der attraktivsten Gräserarten stammen aus der Gattung der Seggen (Carex) – und ein großer Seggen-Fan stammt aus Stelle bei Hamburg: „Seggen bilden nicht nur wohltuende Ruhepunkte in blühenden Staudenbeeten, sie sind auch tolle Strukturelemente für Arrangements in Gefäßen“, findet Uwe Härlen von der Staudengärtnerei Härlen.
Bilddownload:
Auflösung: 300 DPI (2362 x 1575)
Dateigröße: 2,36 MB
Bild herunterladen
Von martialisch bis mondän
Uwe Härlen fasziniert vor allem die Anpassungsfähigkeit der nahezu weltweit vertretenen Seggen – und wie sie es schaffen, sich bei aller Ähnlichkeit doch wieder klar voneinander abzugrenzen. „Seggen gibt es für nahezu alle Standorte und in den verschiedensten Grüntönen von hellem Gelbgrün bis hin zu sattem Dunkelgrün.“ Im Garten findet er Arten mit außergewöhnlichen Blüten- und Fruchtständen besonders reizvoll, etwa die Palmwedel-Segge oder die Morgenstern-Segge (Carex muskingumensis, C. grayi). „Mit einer solchen einzelnen Segge als Kübelpflanze schafft man einen ungewöhnlichen Blickfang auf der Terrasse oder dem Balkon.“ Geradezu mondän muten rotbraune und bronzefarbene Arten wie die Fuchsrote Segge und die Rote Zwerg-Segge (Carex buchananii, C. berggrenii) an, wenn sie in modernen Gefäßen in Edelstahl- oder Betonoptik in Szene gesetzt werden.
Ein Hauch von Gold auf dem Balkon
Ansonsten empfiehlt der Staudengärtnermeister für Schalen und Kübel vor allem kompakte Sorten mit auffälliger Blattzeichnung, die zudem auch im Winter attraktiv aussehen. Als Beispiele nennt er die Weißrand- und die Goldrand-Japan-Segge (Carex morrowii ‚Variegata‘ und C. morrowii ‚Aureovariegata‘) – oder auch die Japan-Gold-Segge (Carex oshimensis ‚Evergold‘), deren hellgelbe Halme durch einen scharf abgesetzten grünen Rand besonders hervorstechen. „Alle drei sind ausgesprochen robust und überstehen Minusgrade problemlos, sofern der Topf nicht zu klein ist und man sie an frostfreien Tagen gelegentlich gießt. Besonders die breiten Blätter von ‚Evergold‘ leuchten im Winter ganz fantastisch.“ Weil Seggen, speziell die winter- und immergrünen, sehr robust und ausdauernd sind, eignen sie sich perfekt für immerschöne Pflanzkombinationen, die viele Jahre Freude bereiten können. Optimal also für Terrassen- und Balkonbesitzer mit wenig Zeit. Uwe Härlen empfiehlt, sowohl weitere Blattschmuckpflanzen als auch blüten- und fruchtschmucktragende Arten einzuplanen. „Zu einer Japan-Gold-Segge passen zum Beispiel sehr gut Purpurglöckchen (Heuchera), Torfmyrten (Gaultheria mucronata, G. procumbens) und – als Winterblüher – Christrosen (Helleborus niger). Für den Frühlingsaspekt steckt man einfach ein paar Blumenzwiebeln zwischen die Pflanzen in die Erde.“
———————-
[Kastenelement]
Dauerhaftes Grasgeflüster: Pflegetipps für Seggen in Pflanzgefäßen
„Seggen sind ein Grundelement in Schalen und Kästen – sie begleiten viele verschiedene wechselnde Pflanzen saisonübergreifend“, bringt es Uwe Härlen von der gleichnamigen Staudengärtnerei in Stelle bei Hamburg auf den Punkt. Schließlich bewahren die dankbaren Gräser ihr elegantes Aussehen mit einem Minimum an Pflege viele Jahre lang. „Die gewählte Blumenerde für die Gefäßbepflanzung sollte einen hohen Kompostanteil haben, damit sie nicht zu rasch austrocknet“, rät der Pflanzenexperte. Dünger kann man sich durch humushaltiges Substrat ebenfalls sparen. Erst ab dem zweiten Standjahr empfiehlt Härlen, jeweils zum Frühjahrsaustrieb ein paar Handvoll Kompost oder Hornspäne zwischen den Pflanzen zu verteilen und vorsichtig in die Erde einzuarbeiten. Sommergrüne Seggen, deren Blätter sich im Herbst verfärben, schneidet der Staudengärtnermeister erst im Februar zurück – drei Zentimeter gelten als Faustregel. So sorgen sie selbst im Winter noch für Struktur im Pflanzgefäß. Bis zum Neuaustrieb lenken beispielsweise Zwiebelblumen von der Kurzhaarfrisur ab. „Immergrüne Seggen müssen überhaupt nicht geschnitten werden, hier langt es völlig, mal mit der behandschuhten Hand hindurch zu fahren und lose alte Halme herauszuziehen oder abzuschneiden.“
———————
Artikel als pdf-Datei downloaden
Artikel als Worddokument downloaden
Artikel als wwf-Datei downloaden
_________________________
UNSER ZUSATZANGEBOT:
Zu diesem Mediendienst bieten wir Ihnen zusätzlich folgende Bildmotive an, die Sie ohne Registrierung unter https://www.gruenes-medienhaus.de/artikel/10195 herunterladen können: