Zusatzbilder zum Artikel: Bodenschätze fürs Beet – Blumenzwiebeln begleiten Stauden durchs Jahr

Beständiger Blaumacher: Die Prärielilie trägt ihre natürliche Heimat im Namen. Sie stammt aus den weiten Graslandschaften Nordamerikas und bevorzugt sonnige und leicht feuchte Standorte. Dort bildet sie dauerhafte Bestände und vermehrt sich über Brutzwiebeln und Selbstaussaat. Die Blaue Prärielilie (Camassia leichtlinii ssp. suksdorfii ‘Caerulea’) blüht im Mai und lässt sich gut mit der zeitgleich blühenden, frischgrünen Mittelmeerwolfsmilch (Euphorbia characias ssp. wulfenii) kombinieren. Sind beide verblüht, wird die Kugeldistel (Echinops) dieses Beet mit blauen Blüten schmücken: Ihr gezacktes Laub ist zwischen den Prärielilien erkennbar. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Gut abgemischt: Keine Zwiebelblume bietet eine so große Farben- und Formenvielfalt wie die Tulpe und zu viele kann man davon gar nicht pflanzen. Dieses Beispiel zeigt ein Beet aus dem Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim: Hier ergeben einfach blühende Tulpen in Weiß, Rosa, Samtrot und Purpur ein farbenprächtiges Blütenmeer. Da dieser Garten in einer milden Weinbauregion liegt, lässt sich die Wilde Artischocke (Cynara cardunculus) ähnlich wie eine Staude verwenden. Ihr silbriges Laub passt zu jeder erdenklichen Blütenfarbe der Tulpen. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Weißblaue Waldwiese: Mit Hasenglöckchen lassen sich naturnahe und zugleich elegante Gartenbilder pflanzen. Das Englische Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) blüht überwiegend blau, vom Spanischen Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) sind zusätzlich weiße und rosafarbene Züchtungen zu haben. Beide Arten bevorzugen halbschattige Lagen mit frischen Böden und passen mit ihrer Blüte im April und Mai bestens zu Bärlauch (Allium ursinum). Letzterer bildet ebenfalls kleine Zwiebeln. Da diese schnell austrocknen, wird er wie eine Staude als Topfpflanze verkauft. Solange seine Zwiebeln nicht verspeist werden, vermehrt sich der in allen Pflanzenteilen schmackhafte Bärlauch selbständig und bleibt den ebenfalls beständigen Hasenglöckchen ein treuer Begleiter. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Sonnenanbeter unter sich: Die weißen Blüten der Tulpen passen optisch bestens zu den silbrig schimmernden Blättern des Woll-Ziests (Stachys byzantina). Auch bei den Standortansprüchen sind beide ein Traumpaar: Heiße und trockene Sommer sind für Tulpen ideal und die flauschig behaarte Staude trotzt Hitze ebenfalls. Das gilt auch für Iris, Zartes Federgras (Stipa tenuissima) und Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), die erst im Sommer zu Hochform auflaufen. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Lichtblick im Waldgarten: Hundszahn (Erythronium) gehört zu den noch weitgehend unbekannten Schmuckstücken unter den Zwiebelblühern. Dabei könnte der auch Forellenlilie genannte Frühblüher in vielen Gärten gedeihen: An halbschattigen, leicht feuchten Standorten öffnen sich die Glockenblüten ab April. Hybrid-Sorten wie die schwefelgelbe ‘Pagoda’ werden rund 20 cm hoch. Hundszahn lässt sich dort gut mit spät austreibenden Farnen oder Blattschmuckstauden wie dem Schaublatt (Rodgersia) kombinieren. Hat sich der Zwiebelblüher erst einmal etabliert, vermehrt er sich durch Brutzwiebeln und Selbstaussaat. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Ausrufezeichen setzen: Daran kann niemand vorbeigehen – die über einen Meter hohen Blüten der Steppenkerze (Eremurus) überragen im Juni und Juli alle anderen Stauden. Ein Platz in der zweiten Reihe eines Beets mit durchlässigem Boden ist für diese Sonnenanbeter genau richtig. Denn diese beeindruckenden Zwiebelblüher haben einen kleinen Schönheitsfehler: Ihr Laub vergilbt schon während der Blüte. Davor gepflanzte, niedrige Stauden wie der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) kaschieren diesen Makel und sind ebenso wie die Steppenkerzen eine wertvolle Bienenweide. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Paukenschlag in Blau: Kaum zu glauben, wie viel Kraft in einer Zwiebel steckt. Zier-Lauch liefert seine Pracht, ohne dafür viel Platz zu brauchen. Die Allium-Hybride ‘Globemaster’ gehört zu den besonders attraktiven Sorten. Seine lilafarbenen Bälle lenken den Blick im Mai und Juni auf sich und können bis zu 25 cm im Durchmesser erreichen. Trotzdem scheinen sie auf den standfesten Stielen in rund einem Meter Höhe über den Stauden zu schweben. Wie bei den meisten Lauch-Arten vergilbt sein Laub schon zur Blütezeit. Stauden wie in diesem Fall der Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) und Katzenminze (Nepeta) kaschieren die welken Blätter mit ihren frischgrünen Blattkissen. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Die Kraft der Farben: Wenn wie in diesem Beispiel die Komplementärfarben Lila und Gelb in einem Beet aufeinandertreffen, sind Knalleffekte garantiert. In einem sonnigen Beet sorgen Taglilien (Hemerocallis) und Zier-Lauch für flirrende Farbenpracht im Beet. Soll ein ähnlicher Effekt im Frühling erzielt werden, bietet sich dafür das Pflanzpaar aus gelben Wildtulpen, wie zum Beispiel Tulipa batalinii ‚Bright Gem‘ und lilafarbenem Blaukissen (Aubrieta) an. Auch in diesem Fall brauchen sowohl die Zwiebeln als auch die Polsterstauden einen möglichst sonnigen Platz. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Paradiesvogel für die Rabatte: Für exotische Gartenbilder bieten sich Montbretien (Crocosmia) an. Je nach Sorte blühen sie zwischen Juli und September und sind nicht zu übersehen. Vollsonnige und geschützte Standorte sind für die aus Südafrika stammende Gattung wichtig. In milden Gegenden überwintert die Pflanze draußen, in rauen Lagen brauchen sie etwas Schutz mit Reisig oder Laub. Ganz sicher geht, wer die Knollen aus dem Beet nimmt und – ähnlich wie Dahlien – an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt. Die rote blühende Sorte ‘Lucifer’ ist auch hierzulande in milden Lagen winterhart. Kombiniert mit dem lila blühenden Patagonischen Eisenkraut (Verbena bonariensis) sieht sie teuflisch gut aus. (Bildnachweis: GMH/Bettina Banse)
Finale in Lila: Da die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) in allen Pflanzenteilen hochgiftig ist, gilt: nach dem Einpflanzen der Zwiebeln im August und September gründlich die Hände waschen. Einmal etabliert, kommt der späte Zwiebelblüher jedes Jahr wieder und bildet in Wiesen oder kombiniert mit Stauden wachsende Bestände. Ein sonniger Standort und frischer Boden sind dafür wichtig. Nach dem Blattaustrieb im Frühjahr zieht sich die Pflanze wieder zurück und überrascht im September und Oktober mit ihren rund 20 cm hohen Blütenkelchen. Hier ist sie mit Brandkraut (Phlomis russeliana) kombiniert: Die Staude ist bereits verblüht und bildet mit ihren Blättern den grünen Hintergrund, auf dem die Blüten der Herbstzeitlosen ihre volle Leuchtkraft entfalten. (Bildnachweis: GMH/Staudengärtnerei Gaißmayer)
Daniel Pfeiffer ist Staudengärtner und führt die Geschäfte der Staudengärtnerei Gaißmayer seit 2020 gemeinsam mit Sarah Baur. Die in Illertissen, südlich von Ulm, gelegene Gärtnerei ist bekannt für ihr gut sortiertes Staudensortiment in Bioland-Qualität. Was viele nicht wissen: Auch die Auswahl an dazu passenden Blumenzwiebeln ist in Illertissen groß. Ebenso wie die Stauden, können auch Zwiebeln und Knollen online bestellt werden. (Bildnachweis: GMH/Marion Nickig)